Über uns
Bei Mäharbeiten werden in Deutschland jedes Jahr unzählige Wildtiere verstümmelt oder getötet. Vor allem Rehkitze sind hiervon betroffen aber auch alle Bodenbrüter trifft ein ähnliches Schicksal. Die Kitze werden im späten Frühjahr bevorzugt in den Wiesen geboren, wobei kurze Zeit darauf das 1. Mähen der Wiesen beginnt. Da die Kitze noch keinen natürlichen Fluchtinstinkt besitzen, sondern sich bei Gefahr tief in die Wiese drücken, fallen viele unbeabsichtigt dem Mähwerk zum Opfer.
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Ein solches tragisches Ereignis veranlasste Ingrid in 2020 die Gruppe Kitzrettung Linter ins Leben zu rufen. Im gesamten Kreisgebiet und sogar im nahen Rheinland-Pfalz, machen sich seitdem die freiwilligen Helferinnen und Helfer in den frühen Morgenstunden auf den Weg. Ihre Ausrüstung besteht vor allem aus drei vereinseigenen Drohnen mit Wärmebildkameras, die zum Auffinden der Kitze unerlässlich sind. Hinzu kommt das Aufstellen von Wildscheuchen mit Flatterband, das die Ricken dazu veranlasst ihre Kitze aus den Wiesen zu locken und von den zu mähenden Wiesen fernzuhalten.
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Das Absuchen der Wiesen erfolgt idealerweise direkt vor dem Mähen und das Aufstellen der Wildscheuchen mit Flatterband am Vorabend des Mähens. Da das Mähen durch die Landwirte wetterabhängig ist, müssen die Einsätze immer kurzfristig erfolgen und sind natürlich nicht auf die Wochenenden beschränkt. Auch können die Einsätze bei großen Wiesen bis zu vier Stunden dauern und bei manuellem Absuchen mehr als 10 freiwillige Helferinnen und Helfer benötigen. Das Absuchen mit der Drohne erfolgt in der Regel in den frühen Morgenstunden und benötigt aber auch weniger Helfer.
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Die effektivste Methode der Kitzrettung ist der Einsatz einer Drohne mit einer Wärmebildkamera. Leistungsfähige Drohnen sind mit bis zu 8.000 € allerdings sehr teuer. Zur teilweisen Finanzierung von Drohnen können oft Fördergelder in Anspruch genommen werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings die Eintragung als Verein. Darüber hinaus werden zur Finanzierung auch Spendengelder benötigt, die in aller Regel nur an eingetragene Vereine geleistet werden.
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Dies hat uns dazu bewogen im Herbst 2021 den gemeinnützigen Verein „Kitzrettung Limburg e.V.“ zu gründen, der die Landwirte und Jagdpächter der Umgebung bei dem Absuchen der Wiesen Hilfestellung leisten möchte. Dem Verein kann jeder als aktives oder auch passives Mitglied beitreten. Der Jahresbeitrag liegt bei 12 € pro Person. Ein Familienbeitrag beträgt 18 €.
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Während in 2022 private Drohnen zu Einsatz kamen, hat der Verein inzwischen drei eigene Drohne angeschafft, die durch Spenden und Zuschüsse des Bundes finanziert wurden. Mit den Drohnen wurden in den letzten beiden Jahren fast 70 Sucheinsätze geflogen und dabei mehr als 60 Kitze und vor dem Mähtod bewahrt. Etwa 430 Hektar, so viel wie 600 Fußballfelder, konnten abgesucht werden, wobei fast 30 Helferinnen und Helfer im Einsatz waren.
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Neben dem Einsatz der Drohnen ist nach wie vor die Hilfe vieler Freiwilliger zur Kitzrettung erforderlich. Das Sichern von Kitzen bei der Drohnensuche, das Aufstellen von Wildscheuchen, das manuelle Absuchen von Wiesen, die für Drohnen nicht zugänglich sind, oder der Einsatz als Drohnenpilot, erfordern den Einsatz von Helfern. Jeder, der Mithelfen möchte ist herzlich willkommen egal, ob als Mitglied in unserem Verein oder freiwilliger Helfer ohne Vereinsmitgliedschaft. Auch über Spenden freuen wir uns natürlich sehr.



